Das „Play-In“ ist zweifellos eine der Aushängeveranstaltungen im Jahresprogramm unseres Musikverbandes. Vom 9. bis 11. September 2022 soll dieses Play-In unter neuen Vorzeichen möglichst noch einmal voll durch- starten. Dafür wurde die Altersbegrenzung aufgehoben. Und als Dirigent wurde eine der großen Persönlichkeiten der aktuellen Harmoniemusik-Szene verpflichtet: Otto M. Schwarz!

Bei seinem Play-In kann der Verband Födekam zurückblicken bis in die 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Damals hat der legendäre flämische Dirigent und Klarinettist Walter Boeykens eine ganze Generation junger ostbelgischer Musiker restlos begeistert. Mehr als 200 Jungmusiker aus Ostbelgien und Limburg – in der Spitze sogar 372! - junge Leute fanden sich alljährlich für ein Wochenende zu einem gewaltigen Orchester zusammen. Nachhaltige musikalische Erlebnisse und zahllose freundschaftliche Begegnungen sind für eine ganze Musiker-Generation unvergessen. Nach Meinung vieler Beobachter waren diese Play-Ins einer der Ausgangspunkte für den Aufschwung, den viele ostbelgische Musikvereine in den darauffolgenden Jahrzehnten kannten.

Nach dieser erfolgreichen „limburgischen“ Anfangszeit und nach einigen späteren Jahren erfolgreicher Kooperation mit regionalen Musikverbänden aus der Wallonie, Luxemburg und Rheinland-Pfalz kannte das Play-In seit 2010 rückläufige Teilnehmerzahlen und wurde schließlich vorübergehend eingestellt. Vor einigen Jahren wurde es dann unter dem Impuls junger ostbelgischer Dirigenten unter dem Motto „New Generation“ neu belebt: Steven Gass, Yannick Plumacher und Thomas Gustin waren die Motoren dieser Initiative. Das Trio, das früher „Play-In-Feeling“ am eigenen Leib erfahren hatte und dieses jetzt an jüngere Generationen weitergeben wollte, hatte sich selbst immer wieder vorgenommen, das Projekt „New Generation“ nach einigen Jahren wieder an einen „großen Namen“ abzugeben.

Im Jahr 2022 soll das Play-In nach Hoffnung des Verbandes Födekam jetzt noch einmal „ganz groß“ werden. An einem Wochenende soll Ostbelgiens Harmoniemusikszene sich wieder von ihrer besten Seite zeigen. Der Verband hat die früher geltende Altersbegrenzung aufgehoben und hofft, zahlreiche Blech- und Holzbläser sowie Schlagzeuger aller Generationen für einige Tage in Burg-Reuland (Proben) und St. Vith (Konzert) zusammenzubringen. Dass dabei keine Kosten und Mühen gescheut werden, zeigt der Name des musikalischen Leiters: Der österreichische Komponist und Dirigent Otto M. Schwarz ist zweifellos aktuell eine der schillerndsten Persönlichkeiten in der Welt der sinfonischen Blasmusik!

Eine schillernde Persönlichkeit in der Welt der sinfonischen Blasmusik

Otto Martin Schwarz wurde 1967 in Niederösterreich geboren. Nach seiner musikalischen Grundausbildung an der Musikschule wurde er 1978 als jüngster Student in die Vorbereitungsklasse der Musikhochschule Wien aufgenommen. Er studierte dort Trompete und Tonsatz. Bereits im Alter von 15 Jahren begann sich neben dem Studium sein Talent für Komposition abzuzeichnen. Seine ersten Erfolge verbuchte Otto M. Schwarz im Bereich der Pop-Musik. Drei seiner frühen Kompositionen wurden als Singles veröffentlicht und konnten sich in den Austro Charts des Popsenders Ö3 platzieren. Für den Titel „Der Weg zur Freiheit“ erhielt er bei der Vorausscheidung zum European Song- contest 1989 per Publikumsentscheid den Preis für die beste Komposition. Durch diese Erfolge beflügelt, richtete er knapp drei Jahre später sein eigenes Tonstudio ein, wo er bisher tausende Titel produzierte.

Schwerpunkt Filmmusik

Als Komponist ist er seit langer Zeit für Werbung, Filmmusiken und Erkennungsmelodien für große Fernsehsender wie ARD, ZDF, ORF, RTL, RAI und viele mehr tätig. Durch die Zusammenarbeit mit renommierten internationalen Verlagen werden seine CDs in über 80 Ländern der Welt gespielt und vertrieben. Geschätzte 2 Millionen mal gingen CDs mit seinen Kompositionen über die Ladentische oder fanden über offizielle Downloads zu ihren neuen Besitzern.

Im Bereich der Filmmusik war die Produktion „Um Kopf und Kragen“ aus der Reihe Polizeiruf 110 die erste abendfüllende Produktion unter seiner Mitwirkung und erreichte über 6 Millionen Zuschauer. Schwarz vertonte die Romanverfilmung „Die Wasserfälle von Slunj“, die bei den TV- Festspielen in Venedig ausgezeichnet wurde. Filme mit Horst Tappert (Herz ohne Krone) und Franco Nero (Die achte Todsünde, Das Todeskarussell) folgten. „Annas zweite Chance“ wurde 2009 mit dem Diva Award für die meistgesehene deutsche Filmproduktion ausgezeichnet. Später übernahm er die Filmmusikproduktion für bekannte Reihen wie „Alpenklinik“, „Lilly Schönauer“, „Die Landärztin“, „SOKO Kitzbühel“ und „Agathe kann’s nichts lassen“.

Komponist-Dirigent: beim Play-In 100% Otto M. Schwarz

Seit fast 20 Jahren veröffentlicht Otto M. Schwarz auch Kompositionen im symphonischen Bereich beim holländischen Musikverlag De Haske, dem Schweizer Mitropa-Verlag und dem amerikanischen Hal Leonard Verlag. Seine Werke für sinfonische Blasorchester werden auf der ganzen Welt erfolgreich aufgeführt. Unter der programmatischen Bezeichnung „Symphonic Dimensions“ lieferte er auch eigene Produktionen für großes Sinfonieorchester ab. Einige seiner beliebtesten Kompositionen wurden für diese Besetzung neu arrangiert.

Otto M. Schwarz ist eine anerkannte Persönlichkeit, die auch das Rampenlicht nicht scheut. Sein vielseitiger musikalischer Werdegang, sein natürliches Talent für Marketing sowie die Tatsache, dass er Kompositionen aller Schwierigkeitsgrade schreibt und sich nicht zu schade ist, auch für Jugendorchester oder kleinere Besetzung zu komponieren, machen ihn in der Welt der sinfonischen Blasmusik bestens bekannt. Im deutschsprachigen Teil Europas ist er für Sinfonische Blasorchester, Brass und Fanfare wohl unbestritten aktuell der schillerndste und vielseitigste Komponist.

Die Kompositionen von Otto M. Schwarz sind vielfach an die Filmmusik angelehnt, sie sind oft unkonventionell und ausgefallen. Aus seinem sehr reichhaltigen Kompositionsschatz wird er auch für das Play-In in Ostbelgien ein interessantes und ansprechendes Programm zusammenstellen. Nachdem bei den letzten Play-Ins immer mindestens ein Werk von Otto M. Schwarz im Programm vertreten war, werden 2022 ausschließlich dessen Werke einstudiert und aufgeführt. Durch die stilistische Vielfalt der musikalischen Sprache des Komponisten-Dirigenten kann dennoch ohne Zweifel ein abwechslungsreiches Programm garantiert wer- den. Teilnehmer des Play-In und Zuhörer beim Abschlusskonzert im St.Vither Triangel werden sicher herausfordernde und unterhaltsame Werke des österreichischen Komponisten (wieder)entdecken können.

Für die qualitativen Ansprüche von Otto M. Schwarz an das Play-In-Orchester spricht sein Wunsch, die Teilnehmer bereits einige Wochen vor dem Termin bereits in einer „Leseprobe“ mit den technischen Aspekten der einzustudierenden Werke vertraut zu machen. Für diese Vorbereitungsprobe und auch als „Pultleiter“ am Play-In-Wochenende hofft Födekam, auf ambitionierte ostbelgische Berufsmusiker zurückgreifen zu können. Was die Teilnehmer angeht, hofft der Verband neben talentierten und interessierten ostbelgischen Jungmusikern nicht zuletzt auf den riesengroßen Schatz derjenigen Musiker, die mit allerbesten Erinnerungen an frühere Play-Ins zurückdenken. Und man wünscht sich für alle jede Menge Einsatz, Motivation und … Spaß!